Im Jahr 2012 habe ich mich vom Schachspiel verabschiedet. Schwerpunkte meiner Beschäftigung waren neben einem Jahrzehnt als Vorsitzender eines Schachvereins die Suche nach dem Ursprung des Spiels und die Komposition von Endspielstudien. Der Vollständigkeit halber sind hier einige meiner Arbeiten als PDF-Dateien aufgelistet.
Für die größte Überraschung während meiner Suche außerhalb der IGK nach dem Ursprung des Schachspiels sorgte die Entdeckung eines Forschungsprojekts (M. Piperno, S. Salvatori, EVIDENCE OF WESTERN CULTURAL CONNECCTIONS FROM A PHASE 3 GROUP AT SHAR-I SOKHTA in MESOPOTAMIEN UND SEINE NACHBARN, Dietrich Reimer Verlag Berlin, 1987, S. 79 ff.), das einen Fund aus dem 3. vorchristlichen Jahrtausend beschrieb.
Er enthielt neben einigen Würfeln zwei erhabene konusförmige Figuren und viele weitere differenzierte Scheiben, die unwillkürlich an das Schachspiel erinnern. Vielleicht handelt es sich um einen sehr frühen Vorläufer unseres Spiels.
Unten ist ein einfacher Versuch dargestellt, die Figuren auf einem Brett mit 8 x 8 Feldern zu platzieren, obgleich ein solches Brett im Grab nicht aufgefunden wurde. Danach war das Spielgerät nicht komplett, sondern es fehlten fünf Spielsteine:
Der einstige Ort Shar-i Sokhta lag im heutigen Iran, wie die unten stehende Karte es mit der roten Markierung ausweist. Damit scheiden, wenn dieser Fund im weitesten Sinn dem Schachspiel zugerechnet werden kann, die in der Forschung mehrfach als Ursprungsregionen genannten Länder China und Indien als Quellen des Spiels mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Auch liegt die Vermutung sehr nahe, dass das Spiel zunächst als ein Würfelspiel betrieben wurde, ehe es zu einem reinen Verstandesspiel avancierte.
In der Zeit von 1988 bis 2012 entstanden mehr als 300 Kompositionen - überwiegend als Endspielstudien. Das erste Stück in dieser Datei zeigt die Allumwandlung eines Bauern in Dame, Läufer, Springer und Turm zu einem Matt in vier Zügen.